Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Deutsche Reich - S. 38

1905 - Berlin : Mittler
— 38 - b) Obstbau. In Württemberg zählt man ca. 10 Mill. Obstbäume (d. i. */9 aller preußischen Obstbäume). Eine ganz hervorragende Rolle spielt in beiden Stufen- ländern c) der Weinbau. Die Gegend des mittleren und unteren Neckar (Neckarbergland) bildet den Mittelpunkt des württembergischen Weinbaus und ist gleichzeitig eine deutsche Weinlandschaft ersten Ranges. Durch vorzügliche Sorten zeichnet sich die Gegend von Heilbronn aus; der Kalkgehalt des Bodens begünstigt auch hier den Anbau. Von den 16 000 ha Weinland in Württemberg entfallen allem auf den Neckar- kreis drei Viertel und von 188 000 hl Most im Werte von 7,2 Mill. Mark 140 000 hl ün Betrage von 5,7 Mill. Mark (1902). Den zweiten Weinbaubezirk bildet der Maingau in dem bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken. Der Anbau reicht von Bamberg über Kitzingen, einen hoch- bedeutenden Weinstapelplatz mit 70 Weinhandlungen, bis unterhalb W ürzburg. Diese Stadt ist der Sitz der bayerischen Hofkellerei und eines in hohem Ansehen stehenden Weinhandels. 300 Weinhändler versenden von hier das köstliche Naß nach allen Himmelsgegenden. d) Hopfenbau. In der Kultur dieser Pflanze steht der Bezirk Mittelfranken im Reiche obenan. Das Klima des Beckens ist im allgemeinen mild; Nordwinden ist durch Gebirge der Zugang verwehrt, und die Niederschläge sind mäßig. Daher gedeiht hier der Hopfen in zahlreichen Gärten der Ebene, an den Abhängen des Jura und der Frankenhöhe. Wahre Waldungen bilden die Hopfenpflanzungen und machen das Becken zu Bayerns »Hopfen- garten«, dessen Mittelpunkt Spalt ist. Fast 11 000 ha dienen der Kultur, d. i. das Doppelte der Anbaufläche in Württemberg und fast die Hälfte der in ganz Bayern dem Hopfenbau gewidmeten Fläche. Daher ist auch der Ertrag bedeutend ; er belief sich (1902) auf 55000 dz, d. i. 1/i des im Reiche gewonnenen Hopfens. Den Hauptmarkt bildet Nürnberg. Einen zweiten Hopfenbaubezirk treffen wir um Rottenburg und Tübingen (Württemberg). Von der Gesamtproduktion an Hopfen in Württemberg entfällt allem auf den Schwarzwaldkreis x/s (17 700 dz). e) Gemüsebau. Zwischen Jura und Steigerwald erweitert sich das Maintal kesselartig. In der Mitte des von Norden nach Süden sich erstreckenden, durch be- waldete Höhen allseitig geschützten und durch hohe Fruchtbarkeit (ehe- maliger Meeresboden) ausgezeichneten Kessels liegt.

2. Das Deutsche Reich - S. 39

1905 - Berlin : Mittler
39 — Bamberg (Bamberger Kessel). Es ist die Stätte eines in hoher Blüte stehenden Gemüsebaus, des ältesten in ganz Deutschland. (In Bamberg und seiner Umgebung zählt man etwa 500 Gärtnereien.) Ii. Im Bergbau. Er wird in den Stufenländern jedoch nur in geringerem Umfange betrieben. Größere wirtschaftliche Bedeutung hat der Bergbau auf Salz, das im Muschelkalk in großen Lagern sich findet. An der gesamten Steinsalzproduktion des Reiches beträgt der Anteil der Stufenländer (Württemberg) 35%, nämlich 350 000 t. Den Mittelpunkt der Steinsalzgewinnung bilden Kochen- dorf, Friedrichshall und Heilbronn; Hall und Sulz haben Siedewerke. Iii. In der Industrie a) (Im schwäbischen Stufenlande). Das ganze Neckargebiet stellt einen bedeutenden Industriebezirk dar. Die wichtigsten Industriestädte sind: Stuttgart (188 000), Süddeutschlands erster Verlagsort und Württembergs größte Stadt. Kunst- und Möbeltischlerei, Herstellung von Maschinen und Eisenbahnwaggons, Bier- brauerei, Gärtnerei und Buchdruckereigewerbe stehen in Blüte. Heilbronn (38 000), gewerbereichste Stadt und erster Handelsplatz Württembergs. Obenan steht die Metallverarbeitung, dann folgen Papier-, Tapeten-, Zuckerfabrikation und Her- stellung von Gold- und Silberwaren. Eßlingen (27 000) mit Maschinen-, Leder-, Blechwaren-, Schaumweinfabrikation und großer Gewerbeindustrie. Geißlingen, Württembergs erster Platz in der Fabrikation kunstgewerblicher Luxuswaren und Wirtschaftsgegenstände. In Ludwigsburg (21 000), dem »württembergischen Potsdam«, in Cannstatt, Reutlingen blüht die Gewebe- industrie (Baumwoll- und Wollspinnerei und -weberei). Gmünd*) (19 000), unechte Gold- und Silberwaren. b) (Im fränkischen Stufenlande). Auch hier steht die Industrie in hoher Blüte; sie verteilt sich auf zwei Bezirke. Den ersten bilden die Städte am oberen Main: Bamberg (42 000), Bayreuth (30), Hof (33) (siehe Alpen- vorland), in denen vorzugsweise die Textilindustrie blüht. *) Der Gesamtwert aller in Pforzheim, Hanau und Gmünd her- gestellten Gold- und Silberwaren beläuft sich auf etwa 100 Mill.mark jährlich.

3. Das Deutsche Reich - S. 40

1905 - Berlin : Mittler
- 40 — Kulmbach mit Bierbrauerei und chemischen Fabriken. Der zweite Industriebezirk liegt im Rednitzbecken mit den Städten: Nürnberg, Fürth, Erlangen. Den Mittelpunkt bildet Nürnberg (260 000 Einwohner), in unfruchtbarer, kiefernreicher Gegend, Bayerns erste In- dustriestadt, Es gibt kaum einen Industrieartikel, der nicht auch hier angefertigt würde. Hohe Bedeutung hat es als Verkehrsknotenpunkt. Leipzig, Eger, Regensburg, München, Augsburg, Stuttgart und Bamberg stehen durch Eisenbahnen mit ihm in Verbindung. Es gibt dort mehr als 40 Maschinenfabriken, die Dampf- und Nähmaschinen, Straßen- und Eisenbahnwagen herstellen; auch Bürsten, Pinsel und Farben werden angefertigt. Die größte europäische Ultramarinfabrik befindet sich in der Nähe. Weltberühmt sind die Bleistiftfabriken im nahen Dorfe Stein. Von den nahezu 30 bayerischen Fabriken dieser Art be- finden sich 23 in Nürnberg und Umgegend. In all diesen Fabriken werden von etwa 10 000 Arbeitern wöchentlich 41/2 Millionen Blei- und Farbstifte oder jährlich fast 225 Millionen im Werte von 8 Millionen Mark angefertigt. Berühmt sind die Nürnberger Spielwaren.*) Manche von den 65 Betrieben Nürnbergs verfertigen jährlich 50 000 Stück Zauberlaternen; daneben gibt es nicht weniger als 115 Exportkommissionshäuser, die die Spielzeuge an die bedeutendsten außerdeutschen Abnehmer: Italien, Ruß- land, Schweiz, Spanien und Rumänien versenden. Der größte Teil (70 °/0) geht jedoch nach England und Amerika. Der Wert aller im Reiche jährlich fabrizierten Spielzeuge beläuft sich auf 60 Mill. Mark, wovon für 18 Miß. Mark in Deutschland bleiben. Einen Weltruf hat Nürnberg ferner als Hopfenmarkt. Fürth (40 000) hat großartige Spiegelglasfabriken, für welche 40 Schleif- und Polierwerke im Jura arbeiten. Iv. Handel. Die rege gewerbliche Tätigkeit und der hoch entwickelte Bodenbau haben nicht nur einen lebhaften Güteraustausch zwischen den einzelnen Landschaften (Binnenhandel), sondern auch einen regen Handelsverkehr mit dem Auslande (Außen- handel) hervorgerufen. *) Seit 1840 werden vornehmlich Blechwaren (Trompeten, Küchen, Kochherde (in Fürth vorwiegend Zinnfiguren) optische Spielzeuge, Kreisel und Säbel fabriziert.

4. Das Deutsche Reich - S. 101

1905 - Berlin : Mittler
— 101 — es vor allem die günstigen Absatz- und Verkehrsverhältnisse, die fördernd auf die Entwicklung des Gärtnereibetriebes eingewirkt haben. Aber trotz großer Fortschritte wird der Bedarf an Gartenbauerzeugnissen doch nur zu einem Teile durch die in- ländische Produktion gedeckt. Mit der Zunahme der Be- völkerung des Deutschen Reiches steigerte sich auch die Einfuhr. So bezifferte sich beispielsweise die Mehreinfuhr an Obst (die Ausfuhr in Abzug gebracht) im Jahre 1902 auf 46,6 Mill. Mark. a) Der Gemüsebau kann als der einträglichste Zweig des Gartenbaues bezeichnet werden. Die von ihm gelieferten Ge- müse, wie Spargel, Gurken, Kohlarten, Rüben, sind sehr begehrte Nahrungsmittel und finden namentlich in der Nähe großer Städte schnellen Absatz. Den ersten Platz im Gemüse- bau und in der Erzeugung von Gemüse-Sämereien nimmt Erfurt ein; wichtige Anbaugebiete sind aber auch die Yierlande bei Hamburg, die Gegenden von Bamberg, Braunschweig, Liegnitz, Ulm und verschiedenen anderen größeren Städten. Ausgedehnten Spargelbau treiben Braunschweig, Han- nover, Magdeburg, Lübeck, Hamburg, Erfurt und die süd- deutschen Städte Mainz und Ulm. Durch den Anbau von Kohl zeichnen sich Magdeburg (Sauerkraut), Berlin (Rotkraut) und Hamburg aus. Meerrettich liefern in großen Mengen und vorzüglicher Qualität der Spreewald, die Gegenden von Liegnitz, Hannover, Hamburg, Nürnberg, Erlangen, Bamberg und Würzburg. Zwiebelzucht wird im großen im Spreewalde, bei Borna in Sachsen, im Regierungsbezirk Erfurt, in der bayerischen Rheinpfalz und bei Offenbach a. M. betrieben. Berühmt sind die Teltower Rüben der Mark Brandenburg. In der Her- stellung von Gemüsekonserven nimmt Braunschweig den ersten Platz ein. b) Blumenzucht. Blumenkultur wird in der Nähe aller Großstädte des Deutschen Reiches betrieben ; sie erlangt mit der zunehmenden Wohlhabenheit und ästhetischen Ausgestaltung des Lebens immer höhere Bedeutung. Erfurt genießt seiner Blumenzucht und seines Samenbaues wegen Weltruf. Auch Quedlinburg, Halberstadt, Berlin, München, Mainz und Darm- stadt produzieren Blumen und Blumensämereien weit über den örtlichen Bedarf. c) Der Obstbau. Geschichtliches. Obstbau treibt man in Deutschland schon seit Jahrtausenden; aber trotzdem steht er heute in vielen Gebieten unseres Vaterlandes noch lange nicht auf der Höhe. Im Mittelalter machte die Obstkultur

5. Das Deutsche Reich - S. 134

1905 - Berlin : Mittler
134 — 2. Die deutschen Wasserstraßen, a. Geschichtliche Entwicklung- der Binnenschiffahrt. Schon vor der Römerherrschaft in Deutschland bestand hier ein reges Verkehrsleben. Da die Landwege höchst mangelhaft waren, erlangten mit den ersten Anfängen der Kultur die schiffbaren Flüsse eine hohe Be- deutung für den Güter- und Personenverkehr. Die ersten größeren An- siedlungen findet man deshalb auch an den wichtigeren Flußläufen. Die Transportmittel waren in jener Zeit von der einfachsten Art und bestanden nur in Floß und Kahn. Die Donaustraße. Als die ältesten Schiffahrtsstraßen in Deutschland sind Rhein und Main anzusehen. Ihnen schloß sich später die Donau an, die nach und nach eine hohe Bedeutung in dem Verkehr mit Konstantinopel erlangte, und an der Regensburg und Passau zu wichtigen Verkehrsplätzen emporblühten. Auf der Donau wurden schon zur Zeit Karls des Großen von Konstantinopel her orientalische Waren, wie Gewürze, Öl, Seide, seidene Gewänder, Gold- stoffe, Purpurmäntel und Früchte, ein-, Leinwand, Woll- und Metallwaren dagegen ausgeführt. Aus dieser Bedeutung der Donau erklärt es sich, daß Karl der Große der Anregung zum Bau eines Kanals zwischen Donau und Main folgte. Doch kam dieses Unternehmen über seine ersten An- fänge nicht hinaus. Mit dem Niedergange Konstantinopels als eines Haupthandelsplatzes um das Jahr 1200 verliert auch die Donauwasserstraße ihre Bedeutung für Deutschland. Im 13. Jahrhundert knüpften dann die süddeutschen Städte mit Venedig und Genua, die den Handel mit dem Orient an sich gerissen hatten, Verkehrsbeziehungen an und gaben infolgedessen die Be- nutzung der Donau ganz auf. Die Rheiiiseliifyalirt. Das Aufblühen der italienischen Handelsrepubliken blieb nicht ohne Einfluß auf die Rheinschiffahrt. Der Rhein erlangte im Mittelalter gleichsam die Bedeutung einer Welthandelsstraße, da auf ihm sich der lebhafte Güteraustausch zwischen Italien und den Niederlanden vollzog. Doch hatte die Rheinschiffahrt im späteren Mittelalter derartig unter Zöllen, Raubrittertum und Stapelgerechtigkeiten zu leiden, daß die Schiffer ernstlich erwogen, die Schiffahrt ganz einzustellen. Etwa zur Zeit Karls des Großen entstanden die Rheinzölle, die auf die Entwicklung der Rheinschiffahrt einen verderblichen Einfluß aus- übten. Leider haben sie sich bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts er- halten. Zu der Zollplage gesellten sich Stapelgerechtigkeiten und Fluß rä über ei, die der Rheinschiffahrt fast den Garaus machten. Auf Grund des Stapehechts zwangen Städte, wie Köln, Mainz und Speyer, die vorüberziehenden Kaufleute, ihre Waren auf den Märkten genannter Städte vor ihrer Weiterreise feilzubieten. Die Flußräuberei, die im 13. Jahr- hundert ihren Höhepunkt erreichte, war ein so einträgliches Geschäft, daß die Raubritter ihre eigenen Raubschiffe halten konnten. Nur den schlechten Landstraßen war es zu danken, daß die drei feindlichen Genossen des

6. Das Deutsche Reich - S. 144

1905 - Berlin : Mittler
144 — setzt sich aus vielen Linien zusammen, die nach Westen hin die deutschen Eisenbahnen mit den niederländischen und belgischen in Verbindung bringen; nach Norden führen ihre Zweige zur Nordsee, nach Nordosten gehen sie über Hannover in die norddeutsche Gruppe über und nach Süden stehen sie mit den oberrheinischen Linien in Zusammenhang. Die ober- rheinische Gruppe, die durch den Rhein in eine westliche und eine östliche geschieden wird, hat für jene Straßburg und Metz, für diese Frankfurt, Darmstadt und Karlsruhe zu Knoten- punkten. An mehreren Stellen bestehen Verbindungen mit den Schweizer und den französischen Bahnen. Das süddeutsche Netz setzt sich aus den bayerischen und württembergischen Bahnen zusammen. Als Hauptknotenpunkte kommen München, Ulm, Regensburg, Nürnberg, Würzburg und Stuttgart- Cannstatt in Betracht. b. Wirtschaftlicher Wert der Eisenbahnen. Allgemeines. Die Einführung der Eisenbahnen hat auf allen Gebieten des wirtschaftlichen Lebens eine vollständige Umwälzung hervorgerufen. Ja, man darf behaupten, daß sie der gesamten Kulturentwicklung der Völker ein schnelleres Tempo verliehen hat. Nicht nur Landverkehr und Binnen- handel, sondern auch Weltverkehr und Welthandel haben durch den Bau der Eisenbahnen eine gewaltige Förderung erfahren. Auf allen Gebieten der Gütererzeugung und des Güterverbrauchs, in den Fortschritten der Land- und Forstwirtschaft, des Berg- baues und der Industrie macht sich ihr Einfluß bemerkbar. Worin äufsert sich die wirtschaftliche Bedeutung? 1. Billigkeit in der Beförderung von Massengütern. Durch die Eisenbahnen hat der Gütertransport im Landverkehr eine große Erweiterung erfahren. Massengüter, die ihres ge- ringen Wertes wegen die hohen Transportkosten des Land- verkehrs bis dahin nicht tragen konnten, wurden vermöge der Eisenbahnen auf weite Strecken hin absatzfähig; denn die Kosten der Güterbeförderung gingen durch den Eisenbahn- verkehr auf ein Drittel bis ein Viertel der Wagenfracht herab. Bei der ersten Anlage der Eisenbahnen zahlte man bei dem Transporte von Kohlen durch Frachtfuhrwerk für das Tonnen- kilometer etwa 40 Pfennig; die Eisenbahn führte diese Leistung für 13 bis 14 Pfennig aus. Heute ist der Tarif sogar auf

7. Das Deutsche Reich - S. 41

1905 - Berlin : Mittler
— 41 — Da es der Industrie an Rohprodukten, wie Steinkohlen, Eisenerzen, mangelt, so bilden diese nebst Rohbaumwolle und Kolonialwaren die wichtigsten Einfuhrartikel. Dagegen gelangen Hopfen, Salz, Obst, Wein und gewerb- liche Produkte, wie Woll- und Baumwollwaren, Maschinen, Spiel- und Glaswaren zur Ausfuhr. Die wichtigsten Handelsplätze sind: Nürnberg, Heilbronn, Stuttgart, Würzburg und Bamberg. Y. Verkehr. Die Verkehrsverhältnisse sind als günstige zu bezeichnen. Denn einmal durchziehen zwei schiffbare Flüsse die Stufenländer, Neckar und Main, durch welche sie mit der wirtschaftlich so wertvollen Rheinstraße in Verbindung gebracht werden. Sodann erfreut sich das Gebiet eines engmaschigen Eisen- bahnnetzes, dessen wichtigste Linien die großen Handels- und Industrieplätze verbinden und in den beiden Verkehrszentren Nürnberg und Stuttgart zusammentreffen. Der Main stellt die Verbindung zwischen dem Osten und Westen her. Die wirtschaftliche Bedeutung des Neckar beruht haupt- sächlich auf der stattlichen Zahl gewerbfleißiger Städte, die an seinen Ufern hegen. Die wichtigsten Eisenbahnlinien sind: 1. Nürnberg—donauwörth—augsburg. 2. Nürnberg—begensburg—münchen. 3. Nürnberg—bayreuth—leipzig. 4. Nürnberg—fürth—erlangen — Bamberg— f Frankfurt a. M., Schweinfurt—würzburg—aschaffenburg | Darmstadt. 5. Stuttgart—karlsruhe, Stuttgart—mannheim, Stuttgart —Ulm, Stuttgart—tübingen. (Die Bandgebirge der beiden Stufenländer: Schwarz- und Odenwald haben bereits genügende Würdigung erfahren. Spessart und Bhön süid von so geringer wirtschaftlicher Bedeutung, daß wir auf eine nähere Betrachtung verzichten.) Iv. Das lothringische Stufenland. Welches Gebiet umfafst es? Das lothringische Stufenland bildet ein Seitenstück zu dem schwäbi- schen Stufenlande. Wie jenes die östliche Abdachung des Schwarzwaldes darstellt, so dieses die westliche bezw. nordwestliche des Wasgenwaldes.

8. Das Deutsche Reich - S. 20

1905 - Berlin : Mittler
20 Welches Oberflächenbild zeigt die schwäbisch-bayerische Hochfläche? Ihre Oberflächengestaltung ist ein Werk eiszeitlicher Alpen- gletscher und deren Wassermassen. Deutlich treten drei Zonen hervor. Die südliche zeigt das Bild einer sehr unregelmäßigen Landschaft und wiederholt im kleinen die Formen der gigantischen Alpen. Es ist das Gebiet der Moränen. An diese südliche Zone schließt sich ein Gürtel völlig ebener Hoch- flächen, unter denen die von Memmingen (am Lech), München und Mühl dor f besonders hervortreten. In der Eiszeit wurden sie mit den Trümmern der Alpen, Bruchstücken von Kalk- und Urgestein, dem so- genannten Schotter, völlig übersät. Daher führt diese Zone den Namen » Schotterebene «. Erwähnenswert sind noch die ungeheuren Torfmoore (Erding und Dachau), die in einer Ausdehnung von 600 qkm die Hochebene bedecken und eine Tiefe von 6 m erreichen. Erst seit Anfang des vorigen Jahr- hunderts hat man diese Moore teilweise für die Kultur gewonnen. Die nördliche Zone der süddeutschen Hochfläche ist eine Hügellandschaft, die sich durch ihre ertragreichen Löß- schichten vorteilhaft von den genannten Landschaften abhebt. Es ist das einzig bemerkenswerte Ackerbaugebiet der Hochebene, das durch eine Linie von Memmingen über Mindel- heim, Pfaffenhofen nach Landshut einerseits und durch die Donau anderseits begrenzt wird. • Inmitten dieses Gebietes, zwischen Pfaffenhofen und Landshut, liegt Bayerns Hopfengarten, die Holledau oder H a 11 er tau, die wegen ihres tiefgründigen, sandig-lehmigen Bodens für die Kultur dieser Pflanze besonders geeignet ist. Die Oberpfalz. Die oberpfälzische Hochebene, die nördliche Fortsetzung des tertiären Gebildes der schwäbisch-bayerischen Hochebene, entbehrt zwar nicht der landschaftlichen Reize, doch ist sie arm an anbaufähigem Boden. »Die Oberpfalz ist goldarm und steinreich.« In der Nähe von Amberg birgt der Boden Eisenerzlager, weshalb sich hier Bayerns wichtigster Eisenindustriebezirk entwickelt hat. Das Donautal. (Gliederung.) Zwischen dem nördlichen und südlichen Teile der inneren Hoch- fläche des Alpenvorlandes hat sich die Donau ein Tal von 5 bis 10 km

9. Das Deutsche Reich - S. 22

1905 - Berlin : Mittler
— 22 rischen Waldes liefern Flachs, die linksseitigen Ufergelände der Donan Hülsenfrüchte. b) Die Hallertau, Bayerns Hopfengarten. Hier und in Niederbayern (Passau, Kehlheim) befinden sich 9000 ha unter Hopfenkultur, die 1902/03 rund 60 000 dz Hopfen lieferten, d. h. fast die Hälfte des in ganz Bayern ge- bauten Hopfens. Beide Gebiete werden nur von Mittelfranken übertroffen, wo mehr als 10 000 ha dem Hopfenbau dienen. Im ganzen wurden auf 23 000 ha Hopfenland Bayerns 136000 dz Hopfen gewonnen. c) Die nördlichen Gestade des Bodensees, wo der kalk- haltige Moränenschutt und die wärmere Temperatur den Wein- bau sehr begünstigen. Daher sind ihm hier 20 °/0 des Acker- und Gartenlandes gewidmet. Dem bayerischen Bodenbau dienen mehr als 40 °/0 des kulturfähigen Bodens. Auf 100 ha landwirtschaftlich benutzter Fläche sind durchschnittlich 48 °/0, im Südwesten sogar bis 75 % der Bevölkerung in seinen Betrieben tätig. Sie ist daher als eine ackerbautreibende zu bezeichnen. 2. Viehzucht. Sie wird begünstigt durch die reichlichen Niederschläge, die dem Graswuchs besonders förderlich sind. Daher nehmen in Schwaben und Oberbayern die Weiden und Almen 100 °/0, in Niederbayern 60 °/0 des dem Bodenbau gewidmeten Areals ein. a) Rindviehzucht. Sie beansprucht den ersten Rang mit mehr als 31/3 Millionen Stück. Ihre eigentliche Heimat sind die Algäuer Alpen, ihre wichtigsten Marktplätze Kempten und Sonthofen (siehe Algäuer Alpen). b) Die Pferdezucht wird im ganzen Donautal, besonders aber in Niederbayern betrieben, wohl wegen der großen land- wirtschaftlichen Betriebe dieser Gegend (377 000 Stück; auf 1 qkm 5, auf 100 Einwohner 6,5). Sie deckt jedoch den Bedarf ebensowenig wie die c) Schafzucht, die fortgesetzt im Rückgange begriffen ist (760 400 Stück). Dagegen steht in Deutschland die bayerische d) Schweinezucht obenan. Ober- und Niederbayern sind ihre wichtigsten Bezirke (1 757 000 Stück). 3. Forstwirtschaft. Sie nimmt eine hervorragende Stelle unter den Erwerbsquellen des Vorlandes ein. Die leicht ver- witternden Gesteine der Alpen, die sandigen Bestandteile der

10. Das Deutsche Reich - S. 26

1905 - Berlin : Mittler
26 So muß der aus dem Nordwesten und Westen kommende und nach dem Südosten zielende Verkehr seinen Weg über das Alpenvorland wählen; desgleichen ist der von Nordosten (Böhmer Mulde) durch die Further Pforte nach dem Südwesten gerichtete Verkehr gezwungen, das Gebiet zu kreuzen. Die wichtigsten Eisenbahnlinien sind demnach: 1. West-Ostbahnen. a) Ulm—augsburg—münchen—rosenheim—salzburg—wien; b) Ulm—donauwörth—regensburg—passau—wien (Donautalbahn). 2. Siid-Nordbahnen. a) Lindau—nürnberg—hof ; b) Lindau—münchen—regensburg—hof ; c) München—nürnberg—bamberg—würzburg—aschaffenburg. 3. Internationale Eisenbahnen. a) der Orient-Expreß: Paris—straßburg (über Karlsruhe und Stuttgart wegen der Bedeutung dieser Städte) —München — Budapest — Konstantinopel ; (Täglich bis Wien, wöchentlich zweimal bis Konstantinopel: 3099 km in 641/2 Std.) b) der Nord-Südexpreß: Berlin—hof—regensburg—münchen— Rosenheini—brennerpaß—verona—rom. Die wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte sind: München, Rosen- heim, Augsburg, Regensburg. B. Das südwestdeutsche Becken. Lage. Den westlichen Teil der südlichen Zone Deutsch- lands bildet das südwestdeutsche Becken. Der deutsche Jura trennt es vom Alpenvorlande. Gestalt. Es zeigt gleich dem letzteren die Gestalt eines Dreiecks, dessen breite Grundlinie jedoch im N. hegt. Umrahmung'. Diese wird gebildet von der mitteldeutschen Gebirgsschwelle, die öst- und südöstliche Seitenlinie vom deutschen Jura, die Spitze und westliche Seite von der Reichsgrenze. Gliederung: a) Physisch. Es setzt sich aus vier kleineren natürlichen Landschaften zusammen, von denen die am tiefsten gelegene die Senke der oberrheinischen Tiefebene ist. An diese gliedert sich im W. das lothringische Stufenland, im Osten das fränkische und schwäbische Stufenland an.
   bis 10 von 11 weiter»  »»
11 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 11 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 1
7 0
8 5
9 0
10 0
11 0
12 0
13 2
14 0
15 1
16 0
17 0
18 6
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 7
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 2
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 30
1 46
2 2
3 91
4 390
5 40
6 114
7 2
8 10
9 74
10 35
11 133
12 47
13 17
14 0
15 42
16 101
17 193
18 28
19 84
20 0
21 32
22 0
23 19
24 12
25 7
26 0
27 21
28 85
29 8
30 4
31 2
32 17
33 22
34 2
35 2
36 246
37 1
38 18
39 86
40 189
41 37
42 42
43 18
44 13
45 200
46 21
47 8
48 49
49 24
50 44
51 25
52 9
53 0
54 24
55 0
56 0
57 6
58 6
59 70
60 66
61 337
62 56
63 1
64 72
65 0
66 14
67 2
68 49
69 16
70 115
71 22
72 141
73 11
74 12
75 39
76 27
77 155
78 16
79 160
80 24
81 6
82 32
83 0
84 7
85 0
86 0
87 91
88 0
89 1
90 0
91 53
92 366
93 20
94 157
95 13
96 0
97 34
98 27
99 20

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 3
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 1
48 0
49 0
50 0
51 0
52 2
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 7
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 3
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 2
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 1
102 0
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 1
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 1
120 0
121 0
122 6
123 0
124 0
125 0
126 1
127 0
128 0
129 0
130 1
131 0
132 0
133 3
134 0
135 0
136 0
137 1
138 0
139 5
140 0
141 0
142 0
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 0
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 1
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 1
176 0
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 1
184 0
185 0
186 0
187 0
188 5
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0